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ZYPERN : ein Land, das noch geteilt ist…

 

Zypern liegt zwischen Afrika, Asien und Europa. Die strategische geopolitische Lage der Insel führte seit der Antike zu einer ständigen Bedrohung ihres Gebiets und zu mehreren ausländischen Niederlassungen, Interventionen und Besetzungen auf Kosten der Freiheit der Einwohner.

denxehnoHethiter, Phönizier , Assyrer , Ägypter, Perser, Römer , Byzantiner , Franken und Venezianer waren einige den Völkern, die die Insel besetzten. Im Jahre 1571 eroberte das Osmanische Reich Zypern. 1878 ging die Insel an die britische Kolonialherrschaft über. Der NATO -Imperialismus verstand Zypern immer als einen strategischen Punkt, der nützlich für die allgemeinen strategischen Pläne in der weiteren Region sein könnte.


1878 – 1960
Anfang des 20. Jahrhunderts fand sich Zypern unter die britische Kolonialherrschaft wieder. Die Tyrannei der britischen Kolonialherren verstärkte die Unterdrückung der Arbeiterklasse durch die lokale Bourgeoisie. Die Kommunistische Partei Zyperns wurde 1926 gegründet. Ihre Ziele waren sowohl der Kampf gegen die Ausbeutung der Arbeiter als auch die Befreiung Zyperns vom britischen Kolonialismus mithilfe einer breiten Einheitsfront antikolonialen Kräfte (die Türkischzyprioten wurden mit einbezogen). Im Jahr 1941 wurde AKEL als Nachfolder der KPZ gegründet, um die Massen zum politischen Kampf für die Freiheit weiterzuführen.

Immer mehr Zyprioten hatten tagtäglich am antikolonialen Kampf teilgenommen. Sie haben nicht nur für ihre Unabhängigkeit, sondern auch für die Demokratie gekämpft. Zur gleichen Zeit haben die Zyprischen Kommunisten an der Seite des spanischen Volkes für die Verteidigung der Demokratie in Spanien gekämpft und schlossen sie sich an den Kampf der Menschheit gegen den Hitlerfaschismus ein.

Die Jahre zwischen 1945-1955 waren Jahre eines harten antiimperialistischen und antikolonialen Kampfes für das Recht auf Selbstbestimmung und weitere politische Freiheiten für das zyprische Volk. Sie waren auch Jahre eines intensiven Klassenkampfes.

Im Jahr 1955 nahm der antikoloniale Kampf die Form des bewaffneten Kampfes, obwohl AKEL für die Weitersetzung des friedlichen- politischen Massenkampfes eintrat. Trotz der heldenhaften Aufopferung vieler junger Kämpfer hatte der bewaffnete Kampf gefährliche politischen Sackgassen zu Folge. Diese Blockaden wurden von der britischen Imperialisten ausgenutzt, um eine Lösung der Zypern-Frage im Sinne ihren eigenen Interessen durchzusetzen.

Unter der Drohung der Teilung oder sogar der kompletten Besetzung Zyperns durch die Türkei hat die britische Kolonialmacht das zyprische Volk zu den Zürich- London Vereinbarungen gezwungen. Als Ergebnis dieser Vereinbarungen wurden ausländische Truppen und Militärbasen auf der Insel etabliert. Zudem gab es jetzt eine Verfassung, die nicht zu der normalen Co- Existenz der beiden Gemeinden beigetragen hat.

 

1960
Die Republik Zypern war seit ihrer Gründung im August 1960 mit sehr großen Schwierigkeiten und ungünstigen Bedingungen konfrontiert.

Ankaras expansionistische Ziele und die NATO-Pläne Zypern als unsinkbaren Flugzeugträger im östlichen Mittelmeer zu benutzen bedrohten die Existenz der unabhängigen Republik Zypern.

Nationalistische und andere Gruppierungen sowohl in der griechisch- als auch in der türkisch-zyprischen Community haben auch nicht an die Unabhängigkeit Zyperns geglaubt. Sie nahmen sie als eine Übergangsphase wahr, die, die in Richtung ENOSIS (Vereinigung mit Griechenland) , oder in Richtung Teilung der Insel führen sollte. Schon 3 Jahre nach der Gründung der Republik Zypern fand ein durch diese Gruppen entzündeter interkommunaler Konflikt statt, und ab Dezember 1963 stand die Existenz der Republik Zypern in Frage.

In den Jahren von 1964 bis 1974 haben demokratische und progressive Kräfte Zyperns für die Verteidigung der Unabhängigkeit und der Einheit der Republik Zypern gekämpft. Sie hielten gegen die internationalen und lokalen Gruppen Stand, die die unabhängige Republik Zypern abschaffen wollten. Es ist historisch nachgewiesen, dass die griechische Junta in Athen und die rechtsextremen auf Zypern genau solche Gruppen waren. Verschwörungsplänen für den Sturz des Präsidenten Makarios kamen ins Licht, und die faschistische illegale bewaffnete Organisation EOKA B führte eine Serie von Ermordung demokratischer Bürger , Entführungen, Bombenanschläge auf Polizeistationen usw. durch.

 

1974
Leider war der heroische Wiederstand der demokratischen Kräfte nicht in der Lage die unter dem Befehl der griechischen Junta marschierenden Panzer der Zyprischen Nationalgarde am 15.Juli 1974 zu stoppen.

Εισβολη-3Dem faschistischen Coup folgte am 20.Juli 1974 die türkische Invasion. 37% des Territoriums der Republik Zypern ist bis heute besetzt. 40.000 türkischen Truppen sind in diesen 37 % stationiert, und das 1/3 der Bevölkerung (170.000 Personen) sind Flüchtlingen in ihrem eigenen Land. Rund 40.000 türkische Zyprioten wurden durch die Türkei gezwungen, in den nördlichen Teil der Insel umsiedeln, um so die Trennung der Inselbewohner zu vervollständigen. Grundfreiheiten und Menschenrechte sind verletzt. Die Türkei hat seit 1974 den Versuch der Änderung der demografischen Struktur des besetzten Territoriums durch massive Besiedlung des Gebietes unternommen. Zahlreiche Siedler vom türkischen Festland wurden auf dem besetzten Gebiet Zyperns angesiedelt. Schätzungen der heutigen Situation zeigen, dass die Zahl der Siedler im besetzten Gebiet die Zahl der türkisch-Zyprioten übersteigt. Darüber hinaus macht die illegale Benutzung des Eigentums von griechisch-Zyprioten in dem besetzten Gebiet die Eigentumsfrage zu einem der größten und kompliziertesten Probleme bei den Verhandlungen für eine Lösung.

Der Konflikt zwischen Mitgliedern den beiden Volksgruppen in den Jahren 1963/64 und die türkische Invasion in 1974 hinterließ etwa 2000 vermisste griechisch- und türkisch- Zyprioten. Die Bergung von Leichen und die DNA Identifikation von vermissten Personen, die seit 2008 stattfindet, war ein erster Durchbruch. Vertreter beider Volksgemeinschaften sammelten zusammen Informationen über das Schicksal der vermissten Personen, sie bewerten sie und exhumierten die Leiche, um sie per DNA zu identifizieren. Dies erlaubt den Familien den vermissten Personen ihre Geliebten zu bestatten und gleichzeitig eine große Wunde des Krieges schrittweise zu heilen.

 

nach 1974
A23--1~1Seit 1974 finden Verhandlungen für die Lösung des Zypern-Problems im Rahmen der UNO statt. Zahlreiche UN-Resolutionen fordern sowohl den Abzug der türkischen Truppen und Siedler aus Zypern als auch die Wiederherstellung der Souveränität und territorialen Integrität der Republik Zypern sowie die Achtung der Rechte der Flüchtlinge auf ein friedliches Leben in ihrer Heimat und die Rückgabe ihres Besitzes. Das 1977 abgeschlossene Makarios – Denktasch High Level Agreement und das 1979 abgeschlossene Kyprianou – Denktasch High Level Agreement, die damals Oberhäupter der beiden Volksgruppen waren, legten die Grundlage zur Transformation der Republik Zypern zu einer bi-kommunalen, bi-zonalen Bundesrepublik fest. Die gleichen Abkommen setzen die Entmilitarisierung der Republik Zypern und der Achtung der Grundfreiheiten und Menschenrechte aller Zyprioten voraus. Diese Abkommen waren jedoch wegen der Unnachgiebigkeit der Türkei ihre durch Invasion und Besetzung gewonnene Vorteile und Privilegien abzugeben, nie umgesetzt worden.

 

2008-2013 Dimitris Christofias und AKEL in die Regierung der Republik Zypern
Als Genosse Dimitris Christofias Präsident der Republik Zypern gewählt worden ist hat er Initiativen zum Beginn von inhaltsreichen Verhandlungen unternommen. Das Bemühen erfolgte am 3. September 2008. Von 2008 bis April 2010 trafen sich Dimitris Christofias und das damalige Oberhaupt der türksich-zyprischen Volksgruppe Mehmet Ali Talat regelmäßig zu Verhandlungen. Während dieser Zeit hatten die beiden Übereinstimmungen zu wesentlichen Aspekten des Problems wie Machtverteilung, Governance , Wirtschaft und EU-Angelegenheiten erzielen können. Dennoch blieben erhebliche Meinungsverschiedenheiten anderer Aspekte, wie vor allem in Sicherheit und Garantie des Staates, die territoriale Struktur, die Frage der Siedler und die Frage des Eigentums der Flüchtlinge offen.
Die im April 2010 stattgefundene Wahl des rechtsextremen- nationalistischen Politikers Derwisch Eroglu in der Führung der türkisch-zyprischen Volksgruppe war eine sehr negative Entwicklung. Seine Wahl hat noch mehr Hindernisse in den Bemühungen um eine Lösung des Zypern- Problems aufgetürmt, denn er favorisiert die Teilung der Insel in zwei Staaten als Lösung.

2013
Die Wahl des rechten Politikers Nicos Anastasiades zum Präsidenten der Republik Zypern im Februar 2013 bedeutet eine andere Philosophie gegenüber dem Versuch auf eine Lösung des Problems zu orientieren. Seine Position für einen Neustart der Verhandlungen auf Grundlage einer Null-Basis, statt einer Strategie der Einverständnisse unter Christofias-Talat, scheint sehr problematisch für einen Erfolg der neuen Phase der Verhandlungen zu sein. Auch die Ablehnung des Einverständnisses für die Abstimmung gemeinsamen Kandidaten/in (türkisch-zyprioten oder griechisch-zypriot/in ist eine negative Entwicklung. Schließlich versprechen seine Positionen für eine lose Föderation und dezentrale Bundesregierung keine gute Lösung der Zypern- Frage.
Wir bemühen uns als AKEL für eine baldige Lösung. Gleichzeitig aber berücksichtigen wir die negativen Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit. Wir akzeptieren keine strickten Zeitfahrpläne und Schiedsverfahren. Wir bestehen darauf, dass das Verfahren bei den Verhandlungen in zyprischen Händen bleibt.

In diesem Sinne unterstützt AKEL den Neustart der Verhandlungen zwischen den Oberhäuptern den beiden Volksgruppen. Dennoch kann eine Lösung nur dann erreicht werden, wenn die türkische und türkisch-zyprische Seite ihre Bereitschaft für einen Kompromiss am Verhandlungstisch zeigen. Das heißt den vereinbarten Rahmen bei der Lösung im Verhandlungsverfahren zu respektieren.
Die Entdeckung von Erdgas in der Ausschließlichen Wirtschaftszone Zyperns kann die Lösung näher bringen. Die T/Zyprische Volksgemeinde kann von dieser Entwicklung profitieren, während die G/Zyprioten verstehen, dass die Stabilität für die ungehinderte Nutzung der natürlichen Ressourcen unabdingbar ist.
AKELs Hauptziel ist die Einheit und territoriale Integrität Zyperns wiederherzustellen. Wir stehen für eine friedliche Lösung des Zypern-Problems, die das Ergebnis von Gesprächen zwischen den beiden Volksgemeinschaten im Rahmen der Vereinten Nationen ist.

Die Lösung muss im Rahmen der UNO auf der Grundlage der UN-Resolutionen zu Zypern und der High- Level-Vereinbarungen gefunden werden, die sich für eine entmilitarisierte Bundesrepublik mit einer einzigen Souveränität, internationalen Identität und Staatsbürgerschaft stellen.

Wir betrachten die Annäherung zwischen den griechischen Zyprioten und den türkischen Zyprioten als eine unabdingbare Voraussetzung sowohl für eine errungene Lösung als auch für die Lebensfähigkeit dieser Lösung. Wir werden trotz allen Hindernissen weiterhin für die Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen allen Bürgern unseres kleinen Landes – griechischen Zyprer, türkische Zyprer , Maroniten , Armenier und Lateiner -kämpfen.

Die kommenden Monate sind entscheidend für Zypern. Jeder, der Einfluss auf die türkische Seite, um diese an ihre Verpflichtungen gegenüber der EU im Bezug auf Zypern, ausüben kann, muss es tun. Die Solidarität unserer Freunde für die Wiedervereinigung unseres Landes und unseres Volkes ist jetzt nötiger als jemals zuvor.

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